Ein Plädoyer für Tech-Meetups
Wurdest Du schon mal von einem Kollegen gefragt, ob Du zu einem Tech-Meetup mitkommen willst? Wie hast Du reagiert? Für viele von uns ist die Vorstellung, auf eine Netzwerkveranstaltung zu gehen eher unangenehm. Für das nächste Mal möchte ich Dir 7 Gründe nennen, wieso Du dich durchringen solltest.
Im letzten halben Jahr war ich regelmäßiger Besucher des JS-Meetups in Dresden (organisiert von DresdenJS). Mein initiales Ziel war es, etwas dazu zu lernen und mich mit anderen JavaScript-Begeisterten auszutauschen. Inzwischen habe ich festgestellt, dass so ein Meetup noch viele weitere Vorzüge mit sich bringt. Selbst wenn Du kein Entwickler sondern Projektleiter, Product Owner oder Geschäftsführer bist, kann sich der Besuch eines solchen Netzwerktreffens lohnen.
1. Nette Leute treffen
Selbst wenn man alleine ist, braucht man keine Scheu haben, zu einem Meetup zu gehen. Alle Anwesenden wissen, was ein Meetup ist und sind daher auch mit dem Ziel da, neue Leute kennen zu lernen. Dementsprechend sind alle offen für neue Bekanntschaften und werden keine Neuankömmlinge ausschließen. In der Regel sind in der Agenda solcher Veranstaltungen auch direkt Zeiten für den inoffiziellen Austausch eingeplant, sodass die Gespräche auch gerne mal weg von JavaScript gehen können.
2. Praxiserfahrung sammeln
Ein wichtiger Teil der Meetups sind natürlich die Vorträge zu unterschiedlichsten Themen. Häufig vertreten sind Präsentationen von Lösungen und Lösungsansätzen aus dem Praxisalltag. In diesen erzählen die Redner von realen Cases, Herausforderungen und Problemlösungen. Ein Beispiel ist hier der Vortrag von Sergey Ryzhov (@latviancoder), in dem er zeigt, wie 3m5 den Porsche Finder als Large Scale React App umgesetzt hat. Am spannensten sind hier die Wege zum Ziel: Es wird über Rückschläge und Fehlentscheidungen berichtet, sodass man als Zuhörer, wenn man mal in einer ähnlichen Situation ist, nicht die gleichen Fehler machen muss. Dadurch kannst Du wertvolle Erfahrungen sammeln, die Du in Deinen Projekten verwenden kannst. Wenn Du ganz fleißig bist, kannst Du Dir sogar die Kontaktdaten der Redner notieren und sie gegebenenfalls kontaktieren, falls Nachfragen nötig sind. Die meisten Speaker werden sich über das Interesse freuen, wodurch direkt wieder neue Kontakte geknüpft werden können (siehe Punkt 1 😉).
3. Up-to-date bleiben
Während die Praxisvorträge von Projekten handeln, die schon einige Zeit laufen oder sogar abgeschlossen sind, gibt es auch immer wieder Präsentationen zu aktuellen Trends. Gerade in der schnelllebigen Welt des Webs ist die Auseinandersetzung mit Neuerungen enorm wichtig. So wurde beispielsweise von Lucas Recknagel (@lucasrecknagel) erklärt, welche Funktionen in den nächsten Jahren zu JavaScript hinzugefügt werden. Solche Vorträge helfen dem Zuhörer dabei, die richtigen Technologieentscheidungen zu treffen, wenn ein neues Projekt oder eine Überarbeitung eines bestehenden Projekts anstehen. Hier hilft es Dir, dann schon einen gewissen Überblick über die verschiedenen Optionen zu haben.
4. Inspirieren lassen
Hin und wieder gibt es auch Vorträge über Themen, die in der Praxis (aktuell) weniger Verwendung finden. Es soll aufgezeigt werden, was für Möglichkeiten es noch alles gibt, über die man vielleicht noch nie nachgedacht hat. So wird man als Entwickler auch mal aus der gewohnten Umgebung geholt und entdeckt Konzepte, die auch in Standardprojekten für große Mehrwerte eingesetzt werden können. Ein Beispiel dafür ist der Vortag von mir über Generators, Iterators und Iterables in JavaScript, der vermitteln sollte, wie mit diesen Komponenten generischere Schnittstellen umgesetzt werden können. Dieser Vortrag wird demnächst auch im Rahmen eines weiteren Blogartikels aufbereitet, folge uns also auf Twitter oder LinkedIn, um keine neuen Beiträge zu verpassen.
5. Nachwuchs finden
Das Einstellen neuer Talente ist nach wie vor ein großes Problem in der IT-Branche. Eine Möglichkeit können Meetups sein. Durch die Vorträge und den Austausch in lockeren Gesprächen haben Unternehmen die Gelegenheit präsent zu sein. Einerseits können Unternehmen Mitarbeiter als Redner zum Meetup schicken, wodurch man der Community eine kurze Vorstellung über die Firma geben kann. Hier muss man natürlich aufpassen, keine Werbeveranstaltung zu halten, das wird dann nicht so gerne gesehen. Andererseits können in den Gesprächen nach den Vorträgen Kontakte geknüpft werden, sodass man auch Personen kennenlernen kann, die gerade auf der Suche nach neuen Angeboten sind.
6. Arbeitgeber treffen
Der Vorteil aus 5. lässt sich natürlich auch umdrehen. Indem man sich in Gesprächen oder Vorträgen einbringt, können Unternehmen direkt mehr über einen erfahren, wodurch wertvolle Business-Kontakte entstehen können. Durch das Halten von Präsentationen kann man außerdem direkt zeigen, dass man sich engagiert und sich auch gerne mit den aktuellen Themen auseinandersetzt. So kannst Du direkt mehrere mögliche Arbeitgeber kennenlernen, ohne dass Du Dich erst auf diversen Jobbörsen umsehen musst. Meine Erfahrungen zeigen sogar, dass durch solche direkten Kontakte in vielen Fällen ein richtiges Bewerbungsgespräch mit offiziellen Bewerbungsunterlagen entfallen kann.
7. Mit Unternehmen kooperieren
Ganz egal ob Du Selbständiger, Trainer oder Angestellter bist, durch die Gespräche und Vorträge wird sich häufig herausstellen, dass Du andere Erfahrungen und Kenntnisse hast, als die anderen Teilnehmer, sodass sich schnell Anknüfpungspunkte oder Kooperationsmöglichkeiten ergeben. Durch den Austausch und die Zusammenarbeit mit anderen Entwicklern und Unternehmen, könnt Ihr Kapazitätsengpässe ausgleichen, Expertenwissen kurzfristig dazugewinnen oder Ideen für gemeinsame Projekte generieren.
(8. Mit mir in Kontakt treten)
Ich hoffe, dass ich Dich inzwischen von Meetups überzeugen konnte, sodass Du beim nächsten Mal vielleicht auch dabei bist. Auch ich werde in Zukunft weiterhin auf diversen Meetups und Konferenzen vertreten sein, zögere also nicht mich anzusprechen, ich freuen uns über jedes Gespräch. Zudem werde ich Vortragsthemen auch auf diesem Blog veröffentlichen, folge mir also, damit Du keine Neuigkeiten verpassen.